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WISSENSWERTES

WELPEN & JUNGHUNDE

Es ist wichtig, Welpen und Junghunde frühzeitig daran zu gewöhnen, einen Hundesalon zu besuchen – dies begleitet sie ein Leben lang. Die Hunde sollen lernen, dass regelmäßige Fellpflege etwas Angenehmes sein kann und sollten im jungen Alter idealerweise mehrmals zur Eingewöhnung den Salon besuchen, auch wenn es nur 5 Minuten sind. Das Ziel dabei ist es, dass sich Ihr Hund im Salon wohlfühlt und bei der Fellpflege keine Angst hat und entspannen kann.

 


MYTHOS: SOMMERSCHUR I

Ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt…

Viele Hundebesitzer rufen mich an und möchten ihren Hund geschoren haben. Daran ist grundsätzlich nicht auszusetzen, vorausgesetzt, der Hund hat keine Unterwolle! Hunde mit Unterwolle (wie zum Beispiel: Golden Retriever, Spitz, Border Collie, Schäferhund, Bernersennenhund, Neufundländer und viele mehr) sollten nicht geschoren werden – dies zerstört die Fellstruktur. Sie sollten ausschließlich mit speziellen Kämmen ausgebürstet werden, auch „Carding“ genannt.

Meist sagen die Besitzer: „Er schwitzt aber mit dem vielen Fell“.
Hunde schwitzen nicht, wie wir meist denken. Sie regulieren ihre Körpertemperatur über Pfoten und Zunge (Hecheln). Es gibt natürlich mehrere Felltypen, aber grundsätzlich gilt: keine Schur bei Hunden, deren Fell aus mehreren Schichten besteht. Das Fell eines Golden Retrievers beispielsweise besteht aus Unterwolle und Deckhaar. Das Deckhaar schützt die Haut vor Nässe, Sonnenstrahlen und Schmutz und die Unterwolle dient als Klimaanlage im Sommer und Heizung im Winter zugleich.

Wichtig: ein zu kurz geschorener Hund kann sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen. Das Problem bei der Schur ist, dass das Fell nur abgeschnitten wird. Das wäre so, als ob wir im Sommer den Wintermantel einfach etwas kürzer schneiden würden. Er ist dann natürlich nicht mehr so lang, aber wir schwitzen nach wie vor. Ganz klar, wir würden den Wintermantel einfach ausziehen, oder? Und genau das ist das Auskämmen der Unterwolle beim Hund; Wir nehmen ihm den Mantel komplett ab. Das neue Fell hat somit wieder Platz, kann neu wachsen und die „Klimaanlage“ funktioniert auch wieder tadellos.

 


MYTHOS: SOMMERSCHUR II

Das zweite große Probleme bei der Schur ist, dass das Deckhaar abgeschnitten wird. Das Fell wird dadurch komplett irritiert, ihm fehlt nun die Schutzfunktion und es versucht dies mit der Mehrproduktion von Unterwolle auszugleichen. Das Problem: Der Hund produziert immer mehr und mehr Unterwolle und explodiert förmlich.

Wichtig: Die Unterwolle muss infolgedessen komplett entfernt werden, sodass das neue Fell überhaupt eine Chance hat, zu wachsen. Oft haben diese Hunde dann richtige Löcher im Fell, wo kaum noch Deckhaar vorhanden ist. Es dauert sehr lange, bis sich ein Fell von solch einer falschen Schur erholt hat.

Das dritte Problem…
Der Hitzestau, der durch die viele Unterwolle entsteht, birgt auch ein großes Risiko für die Haut. Das erste Symptom ist sehr häufig Juckreiz. Die Folge davon ist nicht selten ein sogenannter Hotspot. Ein eitriges Hautekzem als Folge einer verminderten Belüftung der Haut. Dann gibt es noch das dreischichtige Fell, wie zum Beispiel bei vielen Terriern (Jack Russel, Rauhaardackel, Fox Terrier, Schnauzer usw.). Es muss getrimmt werden. Das alte Fell wird per Hand gezupft und eine neue gesunde Fellschicht kommt zum Vorschein. Bei diesem Felltyp ist das Problem, wenn man das Fell abschert, immer und immer wieder, stellt das Fell die Produktion der neuen gesunden Fellschicht komplett ein. Die Folge: das Fell wird stumpf, weich, lockig und auch die Fellfarben blassen ab. Alle Hunde, die nur eine Fellschicht haben, kann man ohne Bedenken scheren (z. B. Yorkshire Terrier, Pudel, Havaneser).